Komitee steht: Stadt Schrems startet Prozess für Bewerbung zur internationalen „Wetland City“
Im Dezember 2024 wurde der Grundsatzbeschluss im Gemeinderat gefällt, Mitte Juni 2025 nun die Vorbereitungen zur Bewerbung gestartet: Schrems macht sich auf den Weg, die erste „Wetland City“ im Sinne der internationalen Konvention zum Feuchtgebietsschutz (kurz Ramsar-Konvention) im gesamten deutschsprachigen Raum zu werden und damit in eine Riege mit 74 Städten in 27 Ländern weltweit aufzusteigen. Die Bewerbung erfolgt im Herbst 2026, die Akkreditierung dann im Jahr 2028.

Bis dahin werden eine Vielzahl von Aktivitäten in der Region gesetzt, die dazu beitragen sollen, die Chance auf den renommierten Status zu vergrößern. Das Fundament dafür ist der Einbezug der Gemeinschaft vor Ort, weswegen Bürgermeister David Süß ein lokales Komitee zusammengestellt hat, dessen Mitglieder nicht nur viel Fachwissen, sondern auch unterschiedliche Perspektiven einbringen soll.
BM Totschnig: Naturschutz und regionale Entwicklung gehen Hand in Hand
„Die Bewerbung der Stadt Schrems als erste Wetland City im Sinne der Ramsar Konvention in Österreich zeigt, dass der Schutz unserer Feuchtgebiete eine gesamtgesellschaftliche Angelegenheit ist. Alle können ihren Beitrag zum Erhalt dieser wertvollen Ökosysteme leisten, die lokale Bevölkerung und die Wirtschaft ebenso wie Verwaltungsbehörden auf allen Ebenen. Nur so können Feuchtgebiete, wie Moore und Auen, ihre Funktionen beim Klimaschutz wahrnehmen. Schrems zeigt eindrucksvoll, wie Naturschutz und regionale Entwicklung Hand in Hand gehen können,“ so Wasserminister Norbert Totschnig.
Dazu der Schremser Bürgermeister David Süß: „Schrems kann mit dieser Zertifizierung Vorreiter für die gesamte Region werden. Mit der Akkreditierung als Wetland City wollen wir die Wasser-Hauptstadt des Waldviertels werden! Ich bedanke mich bei den Mitgliedern des Komitees, dass sie diesen wichtigen Weg mit uns gehen. Gemeinsam werden wir diesen Prozess gut meistern.“
Lokales Komitee bildet Fachwissen und verschiedene Perspektiven ab
Rund 25 Personen sind dem Ruf der Stadt gefolgt sich ehrenamtlich und in beratender Weise in den Prozess einzubringen, mit der zentralen Koordination wurde Sebastian Bohrn Mena von der in Schrems ansässigen Stiftung COMÚN betraut. Zu den Mitwirkenden zählen neben den Vertreter*innen aller Gemeinderatsfraktionen mit Birgit Trojan, Doris Schreiber und Ernst Wurz auch Größen aus der Wirtschaft.
Ihre umfassende Öko-Expertise bringen Moorbiologe Axel Schmidt, Martin Kainz, Professor für Ökosystemforschung, Waldbotschafterin Hermine Hackl, Hubert Stark von der Humusbewegung und Thomas Kainz vom UnterWasserReich ein, um nur einige Namen zu nennen. Abgerundet wird das Komitee durch Vertreter*innen von Naturparken, Schulen und zivilgesellschaftlichen Organisationen.
Akkreditierung als Highlight für Landesausstellung
Auch das Land Niederösterreich verfolgen mit großem Interesse die Aktivitäten in Schrems. Im Jahr 2028 findet auch die Landesausstellung zum Thema „Wasserwelt Waldviertel“ statt, in der Region von Gmünd bis Litschau dreht sich dann alles ums Wasser. Die Akkreditierung von Schrems zur „Stadt der Feuchtgebiete“ just in diesem Jahr, würde da mit Sicherheit ein absolutes Highlight darstellen.
Landesrätin Susanne Rosenkranz, in der Landesregierung für Naturschutz zuständig: „Moore sind wahre Multitalente: Sie schützen unser Klima, regulieren den Wasserhaushalt und bieten seltenen Tier- und Pflanzenarten einen einzigartigen Lebensraum. Umso mehr freut es mich, dass sich die Stadt Schrems mit dem Naturpark Hochmoor Schrems als erste Stadt im deutschsprachigen Raum um den Titel ‚Wetland City‘ bewirbt. Als Land Niederösterreich setzen wir besonders in unseren Naturparken bewusst auf den Schutz dieser wertvollen Naturjuwele und ihrer Lebensräume.“
Bewusstsein schärfen: Bevölkerung zu „Botschaftern“ machen
m Zentrum aller Aktivitäten der Vorbereitungen auf die Akkreditierung zur „Wetland City Schrems“ im Jahr 2028, stehen interessierte Bürgerinnen und Bürger von Schrems. Sie sollen mittelfristig als „Botschafter“ der Schönheit und Wichtigkeit von Feuchtgebieten fungieren. Dazu werden auch Top-Experten wie die Professoren Gert Michael Steiner und Stephan Glatzel nach Schrems kommen, um ihr Wissen in Workshops zu teilen.
„Wir beginnen damit bei den Kindern in den Volksschulen. Schon die Kleinsten hier im nördlichen Waldviertel können stolz darauf sein, dass sie aus einer Region stammen, in der es Feuchtgebiete von international herausragender Bedeutung gibt. In aller Welt beneiden sie uns um die Naturschätze hier, das wird dann mit der Akkreditierung der Stadt auch amtlich“ so Wetland-City-Schrems-Koordinator Sebastian Bohrn Mena.
Aktivitäten starten am 15. August mit großem Familienfest
Neben Schulungen und Vorträgen wird es auch eine Reihe von Mitmach-Aktivitäten geben, die sich bewusst auch an Familien richten. Darunter sind in den nächsten 12 Monaten etwa drei große Veranstaltungen geplant, die erste findet am 15. August 2025 im Moordbad Schrems statt. Unter dem Motto „Wunderwelt Wasser“ wird bei freiem Eintritt von 10:00 bis 16:00 Uhr ein unterhaltsames Programm geboten.
Die Aktivitäten in Schrems werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert, welches die Stiftung COMÚN damit beauftragt hat eine Reihe von Aktivitäten umzusetzen, die sich positiv auf die Bewusstseinsbildung zum Thema Feuchtgebiete auswirken und damit auch den Bewerbungsprozess unterstützen sollen.
Links
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Schrems will "Wetland City" werden!
Quelle
Komitee steht: Stadt Schrems startet Prozess für Bewerbung zur internationalen „Wetland City“