Zahlreiche Moore sollen wiederbelebt werden
In Tirol sollen in den kommenden Jahren über 60 Hektar Moorflächen renaturiert werden. In Tirol ist bei Gries am Brenner nun die erste Fläche im Rahmen des österreichweiten EU-LIFE-Projekts „AMooRe“ renaturiert worden.

1,7 Hektar groß ist das Moor im Ortsteil Nösslach der Gemeinde Gries am Brenner. Das ursprüngliche kalkreiche Niedermoor wurde in den letzten Jahrzehnten als landwirtschaftliche Fläche genutzt. Felix Lassacher von der Abteilung Umweltschutz des Landes Tirol sagt, man habe in Nösslach mithilfe von Holzrundlingen und Erdmaterial den Graben verschlossen, um die Entwässerung zu stoppen. So könne das Moor wieder vernässen. Zudem seien einige Bäume entfernt worden.
Lebensraum für Schmetterlinge und Heuschrecken
„Den Rest erledigt die Natur selbst“, so Lassacher. Durch eine Pflegemahd in den ersten Jahren könne die moortypische Vegetation zusätzlich unterstützt werden. Mit der Flora komme dann auch die Fauna zurück. „Wir erwarten hier in Nösslach neben zahlreichen niedermoortypischen Pflanzen auch Lebensräume für seltenen hochspezialisierte Tierarten wie Schmetterlingen und Heuschrecken.“
In Tirol bereits mehrere Moore wiederbelebt
Im Rahmen eines durch das Land Tirol finanzierten Vorgängerprojekts „Renaturierung ausgewählter Moorstandorte“ konnten in Tirol seit 2020 bereits neun Moore revitalisiert werden bzw. deren ökologischer Zustand verbessert werden. Das nun angelaufene Projekt AMooRe wird zu 60 Prozent aus EU-Mitteln finanziert und geht über die Grenzen Tirols hinaus: Neben den neun Bundesländern ist auch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft Projektpartner.
Alleine in Tirol sind bereits mehr als 60 Hektar Moorflächen Teil des Projekts und werden in den kommenden Jahren renaturiert. 18 weitere Hektar sind derzeit in Verhandlung mit den Grundeigentümern – oftmals Gemeinden. Insgesamt stehen bis 2034 insgesamt 44 Millionen Euro an EU-Fördermitteln zur Verfügung, 2,3 Millionen Euro davon für Tirol.
Trockenlegung kann rückgängig gemacht werden
Umweltlandesrat Rene Zumtobel (SPÖ) verweist darauf, dass die Trockenlegung von Mooren rückgängig gemacht werden könne. „Was es dazu braucht, ist die Bereitschaft der Grundbesitzerinnen und -besitzer, wissenschaftliche Expertise, einige bauliche Maßnahmen und die notwendige Geduld bis sich natürlich vorkommende Pflanzen- und Tierarten ihren Lebensraum wieder zurückerobern“, so Zumtobel.
Links
LIFE AMooRe – Austrian Moor Restoration