Jugendorganisationen und Jugendliche schaffen 12 Hektar Biodiversitätsflächen

08. Mai 2025

Neun zukunftsweisende Projekte erhalten im Rahmen von Changemaker #nature insgesamt 70.000 Euro Finanzierung. Das österreichweite Jugendprogramm unterstützt engagierte junge Menschen und Organisationen, die sich für den Schutz der Artenvielfalt einsetzen: vom naturnahen Schulgarten bis zum artenreichen Auwald.

Foto Blick auf Stadt

Aus 19 eingereichten Projekten wählte eine Jury aus jungen Menschen unter 27 Jahren die besten Ideen aus. Unterstützt werden diese durch Blühendes Österreich – BILLA gemeinnützige Privatstiftung und den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft. Insgesamt entstehen auf knapp 12 Hektar neue Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

„Changemaker #nature ist eines von mehr als 200 Projekten, die bisher mit Mitteln des Biodiversitätsfonds in die Umsetzung gebracht wurden. Der Biodiversitätsfonds ist eine Förderschiene des Landwirtschafts – und Umweltministeriums. Die Zusammenführung dieser Bereiche ermöglicht stärker vernetzt und übergreifend zu agieren und somit noch effektiver für den Erhalt der Natur und für den Umwelt- und Klimaschutz zu arbeiten. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern des dritten Changemaker #nature Calls ganz herzlich. Das Engagement für die Vielfalt in unserer Natur ist großartig. Alle Projekte haben mich beeindruckt“, so Norbert Totschnig, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft.

Die finanzierten Ideen stammen von Volksschulen, Jugendorganisationen, Vereinen unter jugendlicher Leitung, Einzelpersonen und Junglandwirt:innen. Von Pfadfinder:innen bis zu engagierten Pädagog:innen haben sie eins gemein: Sie wollen die Vielfalt unserer Natur bewahren.

„Mit Changemaker #nature fördern und unterstützen wir innovative Ideen junger, engagierter Menschen im Hinblick auf Biodiversität und Klimaschutz. Dadurch machen wir sie zu Gestalter:innen nachhaltiger Entwicklung in Österreich“, freut sich Robert Nagele, Vorstand von BILLA und Blühendes Österreich.

Lebensräume zurückgewinnen und Artenvielfalt stärken

Dank des Engagements der Gewinnerprojekte im Rahmen des dritten Fördercalls von Changemaker #nature erhalten geschützte Tierarten wie Zwergeule, Wimperfledermaus, Schwarzstorch, Russischer Bär, Kleines Wiesenvögelchen, Zauneidechse, Rote Röhrenspinne, Bienenfresser und Nashornkäfer sowie seltene Pflanzenarten wie Sumpf-Schwertlilie, Zungen-Hahnenfuß, Trauer-Nachtviole und Purpur-Knabenkraut ihren Lebensraum zurück.

Unterstützt wird auf einer Fläche von knapp 12 Hektar unter anderem die Pflege und Anlage von Streuobstwiesen, heimischen Hecken, artenreichen Magerwiesen, Labkraut-Eichen-Hainbuchenwäldern und Auwäldern.

"Nachhaltigkeit bedeutet für mich nicht nur Ressourcen zu schonen, sondern auch Wissen, Werte und Begeisterung weiterzugeben. Die Changemaker #nature-Projekte der letzten drei Jahre zeigen eindrucksvoll, wie junge Menschen Verantwortung übernehmen und unsere Zukunft gestalten. Nicht nur für heute, sondern auch für die Generationen nach uns. Diese jungen Menschen und ihre Ideen zu fördern ist ein wertvoller Beitrag, den Blühendes Österreich hier leistet, um nachhaltig gegen den Biodiversitätsverlust vorzugehen“, sagt Nikolaus Kehrer, Jurymitglied von Call 3 des Changemaker #nature.

Projektleiter Thomas Hausberger vom BORG Kindberg betont: „Mit unserem Projekt „ausARTEN“ schaffen wir lebendige Lernräume, in denen Jugendliche selbst aktiv werden. Durch die Verbindung von ökologischer Praxis, schulischer Bildung und digitalen Medien fördern wir nicht nur Biodiversität auf kleinen Flächen, sondern auch das Bewusstsein und Engagement junger Menschen für eine vielfältige Zukunft. Wir freuen uns sehr, dass unser Projekt durch die Unterstützung von Changemaker #nature ermöglicht wird“.

Die Projekte im Überblick:

Niederösterreich

Heckenpflanzung in Brunn am Gebirge

Die Volksschule Brunn am Gebirge pflanzt mit Unterstützung der Gemeinde und des Landschaftspflegevereins Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken eine über 100 m lange Hecke aus heimischen Sträuchern im zentral gelegenen Freizeitpark. Die Maßnahme ergänzt eine bereits bestehende naturnah gepflegte Wiese und fördert Lebensräume für Igel, Insekten und Vögel. An der mehrtägigen Pflanzaktion beteiligen sich 300 Schüler:innen. Mehr Infos zum Projekt hier.

Klassenraum im Freien in Gumpoldskirchen

Alle acht Klassen der Volksschule Gumpoldskirchen gestalten gemeinsam eine 6.900 m² große Wiese mit Obstbäumen, Hecken und Steinhaufen neu. Mit Unterstützung der Gemeinde, des Naturparks Föhrenberge und des Landschaftspflegevereins Thermenlinie-Wienerwald-Wiener Becken entsteht ein vielfältiger Lebensraum inmitten einer intensiv genutzten Weinbaulandschaft. Mehr Infos zum Projekt hier.

Streuobst im Weinviertel

Der junge Landwirt Markus Breyer legt zwei Streuobstwiesen auf Trockenstandorten an, eine davon direkt angrenzend an ein Europaschutzgebiet. Alte Obstsorten, Totholzhaufen und die Beweidung mit Schafen schaffen auf 0,45 Hektar strukturreiche Rückzugsorte für seltene Arten wie die Rote Röhrenspinne oder die Spinnen-Ragwurz. Mehr Infos zum Projekt hier.

Rückkehr eines naturnahen Auwaldes

Im südlichen Waldviertel entsteht unter der Projektleitung von David Sandler auf einer 0,7 Hektar großen ehemaligen Windwurffläche ein naturnaher Auwald. Mit standortgerechten Bäumen, Tümpeln, Lesestein- und Totholzhaufen werden neue Lebensräume für Schwarzstorch, Bekassine und Amphibien geschaffen. Gleichzeitig wird der Auwald zu einem Lernraum, in dem jungen Menschen Naturwissen praxisnah vermittelt wird. Mehr Infos zum Projekt hier.

Teamwork für den Eichenwald

Im Herbst 2025 gestalten Kinder aus Naturparkschulen und -kindergärten die Zukunft der Eichenwälder im Naturpark Leiser Berge. Auf einer Fläche von 0,5 Hektar entfernen sie Unterholz, sammeln Eicheln und schaffen – mit Hilfe des Eichelhähers – ideale Bedingungen für den Nachwuchs der Eichen. Dabei entdecken sie die Artenvielfalt und erkennen die Bedeutung der lichten Eichenwälder für das ökologische Gleichgewicht. Mehr Infos zum Projekt hier.

Burgenland

Noah’s Arche

Im Südburgenland revitalisiert Wirtschaftsstudent Noah Kresnik-Takacs gemeinsam mit seiner Familie auf einem 3,5 Hektar großen Grundstück eine artenreiche Streuobstwiese. Unter dem Namen „Noah’s Arche“ wird die Fläche mit Beerenhecken, Kopfweiden, Teichen und extensiver Bewirtschaftung ökologisch aufgewertet, mit dem Ziel, seltene Arten wie den Bienenfresser oder den Wiedehopf zurückzubringen. Mehr Infos zum Projekt hier.

Scouts for Nature

Im Norden Burgendlands setzt die Pfadfindergruppe Mattersburg auf Umweltbildung und aktive Naturgestaltung. Rund 85 Kinder und Jugendliche pflanzen auf einer Gesamtfläche von 2 Hektar Streuobstbäume, klimafitte Waldbäume und heimische Hecken. Die Pfadfinder:innen legen Blühwiesen an und schaffen mit Käferburgen, Totholzhecken sowie Sandarien vielfältige Lebensräume. Ergänzt wird das Projekt durch Exkursionen und Fachvorträge. Mehr Infos zum Projekt hier.

Steiermark

„ausARTEN“: Artenvielfalt im Mürztal

In Kindberg legen Schüler:innen des BORG Kindberg eine Streuobstwiese samt Blühflächen, Hecken und Totholzecken auf einer Fläche von 0,1 Hektar an. Begleitet wird das Projekt durch kreative und bildende Maßnahmen: Es entstehen Podcasts, ein Outdoor-Labor wird eingerichtet und es findet eine „Lange Nacht der Biodiversität“ mit externen Expert:innen statt. Zudem wird am Schulgelände eine eigene Ausstellung zur heimischen Artenvielfalt realisiert. Mehr Infos zum Projekt hier.

Wien

Der biodiverse Schulgarten

Die Oberlaaer Landjugend und die Volksschule Oberlaa gestalten gemeinsam einen 0,06 Hektar großen Schulgarten. Das Projekt schafft wertvolle Lebensräume wie Blühwiesen, Hecken und Totholzbereiche, die Wildbienen, Schmetterlingen, Vögeln und Igeln neuen Lebensraum bieten. Kinder lernen aktiv über Biodiversität und übernehmen Verantwortung für die Gestaltung ihrer Umwelt, mitten in Wien. Mehr Infos zum Projekt hier.

Über Changemaker #nature

Changemaker #nature stellt 300.000 Euro für Biodiversitätsprojekte zur Verfügung, die im Rahmen von drei Calls in den Jahren 2022, 2023 und 2024 vergeben werden. Changemaker #nature gibt Jugendlichen eine Stimme, bindet sie in Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse ein und macht sie zu aktiven Gestalter:innen nachhaltiger Entwicklung in Österreich. Dabei beteiligen sich Jugendliche aktiv am Auswahlprozess: Die ehrenamtliche Jury besteht ausschließlich aus Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren. Sie wird von einer Steuerungsgruppe, die sich aus Mitgliedern der Jugendpartnerorganisationen zusammensetzt, nominiert. Zusätzlich werden Workshops für die finanzierten Projektpartner:innen veranstaltet. Expert:innen stehen den Jugendlichen mit Coaching und Mentoring zur Seite.

Die Partnerorganisationen sind Bundesjugendvertretung, CliMates Austria, GLOBAL 2000, Landjugend Österreich, BILLA Lehrlings- und Nachwuchsförderung sowie das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft.

Die Bildergalerie der Changemaker Award Celebration steht hier kostenlos zur Verfügung. Bitte geben Sie bei Verwendung den Fotocredit © Robert Harson/Blühendes Österreich an.

Changemaker #nature wird durch den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft sowie NextGenerationEU kofinanziert.

Kontakt

Maria Anna Duda

Leitung Kommunikation Blühendes Österreich
Telefon: 0676/7117450
E-Mail: m.duda@bluehendesoesterreich.at
Website: https://www.bluehendesoesterreich.at

Quelle

Jugendorganisationen und Jugendliche schaffen 12 Hektar Biodiversitätsflächen