Leistungen der Natur

Im 21. Jahrhundert hat die Menschheit zwei schwierige Aufgaben zu lösen: Die Natur mit all ihren Formen und Funktionen zu bewahren und für eine gerechte Ressourcenverteilung zu sorgen. Die biologische Vielfalt ist für unzählige Leistungen der Natur verantwortlich. Diese Fähigkeit von Ökosystemen einen nachhaltigen Fluss an Ökosystemleistungen aufrecht zu erhalten, hängt hochgradig vom Ausmaß deren biologischer Vielfalt ab.

Foto Bienen im Anflug
Heimische Honigbienen

Es gibt mehrere Gründe, warum Artenvielfalt die Produktivität von Ökosystemen beeinflusst:

  • Je artenreicher ein Ökosystem ist, desto wahrscheinlicher ist auch das Auftreten von besonders produktiven Arten, die die Funktionalität eines Ökosystems stark beeinflussen. Eine größere Arten-Diversität führt zu einem größeren Biodiversitätspotential.
  • Unterschiedliche Arten können die vorhandenen Ressourcen in einem Ökosystem besser ausnutzen und steigern somit die Bioproduktivität.
  • Ökosysteme mit einer höheren Artendichte sind stabiler, weil sie resistenter gegen Störungen sind. Dies beruht auch darauf, dass für den Energiefluss und den Nährstoffkreislauf im Ökosystem mehrere alternative Wege zur Verfügung stehen. 

Die Bedeutung dieser Naturleistungen für den Menschen tritt in vielen Bereichen zutage. Beispiele für Ökosystemleistungen, die einen großen Beitrag zur Wohlfahrt der Menschen leisten, sind:

  • Regulation des Wasserhaushalts und der Trinkwasserversorgung
  • Klimaregulation (beispielsweise die Kühl- und Klimafunktion eines Waldes )
  • Kohlendioxid-Speicherung (unter anderem im Boden)
  • Schutz vor natürlichen Extremereignissen (Hochwässer, Lawinen, Hangrutschungen)
  • Bodenbildung (Boden ist u.a. Grundlage für die Landwirtschaft, nimmt Regenwasser auf und trägt zur Abkühlung der Luft an heißen Tagen bei).
  • Eindämmung von Krankheiten und Schadorganismen
  • Bestäubung von Blütenpflanzen
  • Natürliche Schädlingskontrolle
  • Bereitstellung von Nahrungsmitteln, Rohstoffen und biochemischen wie auch pharmazeutischen Stoffen
  • Förderung der menschlichen Regeneration und Identifikation

Leistungen von Insekten

Insekten sind eine bedeutende Nahrungsgrundlage, insbesondere für gefährdete Arten. 22 % der gefährdeten terrestrischen Wirbeltierarten in Österreich ernähren sich ausschließlich von Insekten und für 40 % der in Österreich stark gefährdeten oder vom Aussterben bedrohten Vogelarten sind Insekten ein Hauptbestandteil der Nahrung.

Insekten können aber auch Krankheitsüberträger für Wild-, Nutz- und Haustiere und für den Menschen sein. So können Stechmücken und Sandmücken verschiedene Viren übertragen. Als Folge der Globalisierung und der Reisetätigkeit der Menschen können neue Arten und neue Viren eingeschleppt werden. Für viele dieser Arten wird angenommen, dass sie vom Klimawandel profitieren.

Insekten können auch als Schädlinge in der Land- und Forstwirtschaft in Erscheinung treten und zu Ernteausfällen führen. Insektizide und Borkenkäfermanagement sind zum Schutz der Ernte vielfach erforderlich; mit unerwünschten Nebenwirkungen für den Naturschutz.

Insektenleistungen nach Kategorien

  • Unterstützend: Dekomposition, Samenausbreitung, Nährstoffkreisläufe, Bodenbildung
  • Versorgend: Seide, Honig, Wundversorgung, Nahrungsgrundlage für andere Arten
  • Regulierend: Bestäubung, Klimaregulation, Schädlings- und Pathogenkontrolle
  • Kulturell: Bioindikatoren, Naturtourismus, Bildung und Kulturerbe