Was können wir tun, um die Biodiversität zu fördern?

Die Erhaltung der Biodiversität muss das Anliegen aller Menschen werden. Auf der Vielfalt an Genen, Arten und Ökosystemen basiert unsere Zukunft. Um den Verlust an biologischer Vielfalt zu stoppen, bedarf es enormer Anstrengungen. Globales Denken und lokales Handeln sind notwendig. Selbst kleine Flächen, wie z.B Hausgärten, können zum Schutz der Biodiversität beitragen.

Foto Blick auf Stadt

Ohne Handeln ist alles nichts!

  • Vorrangig Produkte aus extensiver Landwirtschaft und Bio-Landwirtschaft kaufen. Biobauern verzichten auf Herbizide, Pestizide und leichtlösliche Handelsdünger, auch die Fruchtfolgen sind vielfältiger. Regionales, saisonales Obst und Gemüse bevorzugen und nur wenig Fleisch essen. Jede vegetarische oder vegane Mahlzeit schont die biologisch Vielfalt. Auf Süßigkeiten, die Palmöl enthalten, verzichten.  Für die Palmöl-Produktion werden in Asien nämlich riesige Waldflächen gerodet.
  • Fair-Trade-Produkte kaufen, wie z.B. Kakao, Kaffee, Schokolade, Bananen etc. , um die biologische Vielfalt in den Ländern des Südens zu schonen. Mit Kleidung aus kontrolliert biologischen Fasern die Vielfalt der Natur unterstützen.
  • Autofahrten reduzieren – dies vermeidet nicht nur CO2, sondern auch Stickoxide: Die gesündeste und umweltfreundlichste Fortbewegung ist das Gehen. Kurze Strecken mit dem Fahrrad fahren: Radfahren macht Spass, hält fit und schont das Klima.
  • Ressourcen mieten oder teilen (z. B.  Fahrzeuge, Gerätschaften). Dies fördert auch das nachbarschaftliche Zusammenleben! 
  • Mehrwegflaschen und Jausendosen verwenden, statt Weg-Werf-Produkte. Schulhefte, Küchenrollen, Zeichenblöcke, Klopapier etc. aus recyceltem Material verwenden, um die Wälder zu schonen.
  • Mülltrennung  beachten, damit wertvolle Rohstoffe (Papier, Aluminium,...) recycelt werden.
  • Sozial- und umweltverträglich reisen, um damit u. a. auch zur Finanzierung von  Naturschutzprojekte beizutragen.
  • Regionales Saat- und Pflanzgut verwenden.
  • Einheimische Pflanzen fördern. Viele Insekten haben sich auf bestimmte Pflanzen spezialisiert. Damit bleiben ihre Nahrungspflanzen erhalten, auch das Überleben von Vögeln und anderen Tieren (Insekten sind wichtige Nahrungsquellen!) wird gesichert. 
  • Auf Pflanzenschutzmittel und synthetische Düngemittel zu verzichten. Als natürliches Dünge- und Pflanzenschutzmittel kann man z.B. Brennnessljauche verwenden. Insekten, Pilze und Bakterien, die für die biologische Vielfalt von großer Bedeutung sind, werden dadurch geschont.
  • Zäune mit Bodenfreiheit schaffen, damit Igel & Co unten leicht durchmarschieren können.
  • Gartenbeleuchtung: Lampen, die in alle Richtungen abstrahlen sowie nicht abschaltbare Garten- und Balkonbeleuchtungen bitte nicht verwenden! Bitte die Beleuchtung nur dann einschalten, wenn die Außenräume tatsächlich genutzt werden. Ideal wäre die Beleuchtung nur jener Flächen, auf denen Licht benötigt wird, z.B. Wege und Stiegen. Die "dekorative" Beleuchtung von Fassaden, Bäumen, Teichen oder Pflanzengruppen sollte vermieden oder zumindest nur zu jenen Zeiten erfolgen, in denen die beleuchteten Objekte tatsächlich "bewundert" bzw. wahrgenommen werden.
  • Plakette "Natur im Garten" bekommen: Hier wird dein Garten besichtigt, und – wenn die Kriterien erfüllt werden – wird der Garten ausgezeichnet www.naturimgarten.at 
  • Für die Gartenbepflanzung heimische, regionale Pflanzen kaufen. Wildpflanzen für den Garten - Floretia
  • Torffreie Gartenerde verwenden.
  • Wildkräuter im Garten wachsen lassen (Löwenzahn, Wegerich etc.) und diese bis zur Samenreife kommen lassen.
  • Eine "wilde Ecke" im Garten schaffen, in der Brennesseln, Weidenröschen, Beifuß, Gänsefuß und andere hochwüchsige Kräuter wuchern dürfen. 
  • Einen Teil der Rasenfläche einfach durch eine Blumenwiese mit heimischen Wildblumen ersetzen. Darüber freuen sich auch Schmetterlinge und Bienen. Wiesen nicht auf einmal mähen, sondern immer Streifen ungemäht stehen lassen.
  • Einheimische, regional angepasste Pflanzenarten bevorzugen.
  • Strukturreichtum und damit verschiedene Lebensräume ermöglichen (Totholz, Steinhaufen, sandige Ecken, Teiche, Hecken, Bäume, Blühflächen mit heimischen Wildkräutern schaffen, wenig gemähte Wiesen, ...), natürliche Materialien verwenden und auf künstliche Beleuchtungen verzichten. 
  • Dichte Hecken und Sträucher als sichere Kinderstube für Vögel schaffen und  zur Vogelbrutzeit (März- August) auf den Heckenschnitt verzichten. Samenstände, etwa von Rudbeckien, Nachtkerzen oder Sonnenblumen, über den Winter stehen lassen! Naschhecken für fruchtfressende Vögel schaffen, z. B. aus Heckenrosen, Holunder, Vogelbeeren und Pfaffenhütchen oder beerentragenden Kletterpflanzen wie Efeu! Achtung: Thujen und Kirschlorbeer sind Neophyten und deshalb tabu.
  • Laubhaufen, Komposthaufen oder aufgeschichteten Strauch- und Baumschnitt über den Winter liegen lassen: Hier überwintern Igeln und Insekten. Insekten sind eine essentielle Nahrungsquelle für Vögel.
  • Nisthilfen anbringen: in einem geeigneten Lebensraum mit ausreichendem Nahrungsangebot . Nistkästen jedes Jahr nach der Brutzeit im Herbst reinigen. Beobachtet das Brutgeschehen aus der Ferne! Viele Vogelarten sind sehr empfindlich und geben bei Störungen schnell die Brut auf.
  • Abgestorbene Bäume oder Äste stehen lassen bzw. nicht abscheiden: Diese bieten einen natürlichen Nistplatz für Wildbienen.
  • Ein Igelhaus aufstellen: Es sollte einen Innenraum von 30 x 30 x 30 cm haben und der Eingang muss 10 x 10 cm gross sein. Für ihre Fressfeinde ist dieser Eingang zu klein. Ein geschützter Standort ist wichtig, dieser sollte aber dennoch gut für den Igel zuggängig seien. Beispielsweise nahe einer Hecke oder unter einer Treppe. Fülle das Igelhaus grosszügig mit Laub (oder mit Stroh(, um es für die Tiere attraktiv zu machen.
  • Vogeltränken aufstellen: Ein einfacher Blumentopf-Untersetzer aus Ton oder eine flache Keramikschüssel, gefüllt mit klarem Wasser, erfüllen den Zweck einer Vogeltränke vollauf. Die Wassertiefe sollte zwischen 2,5 cm und etwa 7 cm betragen, jedenfalls nicht mehr als 10 cm. Optimal ist es, wenn verschiedene Wassertiefen zur Verfügung stehen. Zudem ist es wichtig, dass der Untergrund der Tränke rau ist, so dass die Vögel Halt haben und nicht ausrutschen. Bei größeren Gefäßen kann man noch einen Sitzstein in der Mitte anbieten. Nur wenn sich die Vögel sicher fühlen, nutzen sie die Vogeltränke. Wichtig ist daher, dass die Tränke an einem übersichtlichen Platz steht, der für die Vögel gut einsehbar ist. Quelle: Pressemitteilung BirdLife Österreich vom 30.06.2022
  • Sandbeplätze schaffen: Spatzen, Tauben und manche Rotkehlchen baden nicht nur gern im Wasser, sondern auch in Sand. Das hilft, lästige Parasiten im Gefieder loszuwerden. Wird an einem sonnigen Platz etwas Erde entfernt und in die so entstandene Mulde feinen Sand eingefüllt, ist der Badeplatz bereits fertig. Quelle: Pressemitteilung BirdLife Österreich vom 30.06.2022
  • Petitionen zum Schutz von Natur und Umwelt unterstützen und/oder an friedlichen Protestkundgebungen teilnehmen, um Politikerinnen und Politiker zum umweltfreundlichen Handeln aufzufordern.

Jugend-Umwelt-Plattform JUMP

Du willst mehr über Umwelt- und Klimaschutz erfahren? Du möchtest gemeinsam mit anderen jungen Leuten aktiv werden? Dann bist du richtig bei der Jugend-Umwelt-Plattform JUMP! Mit unseren Veranstaltungen, Lehrgängen und Projekten in ganz Österreich begleiten wir dich bei deinem Einstieg in den Umweltbereich.

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Kurzbeschreibungen über interessante Filme sind auf dieser Seite zu finden: Filmtipps